Zur Wüstung Kaisersberg am gleichnamigen Berg liegen nur äußerst spärliche Überlieferungen vor. Lediglich das landeseigene Portal LEO-BW sowie ein Beitrag im Ludwigsburger Geschichtsblatt (Seite 47) verweisen auf diesen untergegangenen Ort. Letzteres enthält folgendes Zitat:
„Zehn Jahre nach der Erstnennung der ›Cheisershalde‹ wird die Flur ›Kaysersperg‹ erwähnt, wobei die Bezeichnung hier als Ortsname fungiert. Der Ort ist seit 1279 nicht mehr genannt worden. Offensichtlich ist er abgegangen, doch im Hartwald existiert die Waldflur ›Kaisersberg‹, zudem gibt es in der Nähe des Lehrhofs den ›Kaisersbach‹. Es ist sicher, dass diese Namen sprachlich und sachlich zusammenhängen. Vermutlich kennzeichnen sie ehemaliges Reichsgut – in sich selbst oder nahe dabei.“
Diese wenigen Hinweise lassen vermuten, dass sich am Kaisersberg einst ein Hof, kleiner Ort oder eine Anlage befand, deren Namen in der Landschaft fortlebt. Die Verbindung von Flur- und Gewässernamen legt nahe, dass es sich um ein zusammenhängendes, größeres Gebiet handelte – möglicherweise mit Bezug zu königlichem oder kaiserlichem Besitz. In der Nähe befinden sich die heute noch existirenden Birkenhöfe, der Lehrhof sowie der abgegangene Orte Sigebotsbuch und die Burgen Steinheim.
Wo könnte Kaisersberg gelegen haben?
Nach mehreren Besuchen am Kaisersberg lässt sich bislang leider kein gesicherter Beweis festhalten. Dennoch gibt es eine Stelle am und unterhalb des Gipfels, deren Topografie und landschaftliches Erscheinungsbild auf menschliche Eingriffe hindeuten können.

Besonders auffällig ist die Ansammlung von Steinen, die sich in Form und Querschnitt von denen an anderen Stellen des Berges unterscheiden – ein mögliches Indiz.
Ein eindeutiger Nachweis steht jedoch weiterhin aus. Auch die Lage erscheint auf den ersten Blick wenig geeignet für eine Hofstelle, da sie weit entfernt vom nächstgelegenen Wasserlauf liegt. Allerdings zeigt das Beispiel des abgegangenen Hetzelhofs, dass selbst an steil abfallenden Hängen vereinzelt Höfe existierten – die topografische Herausforderung allein schließt eine Besiedlung also nicht aus.
Ein württembergischer Grenzstein befindet sich sehr Nahe der Fläche.
Weitere Nachforschungen müssen zeigen ob dies der abgegangen Kaisersberg(Hof) sein könnte.
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Hier kann es gut sein das ich mich total geirrt habe. Was denkst du? Besteht die Chance das der Ort dort war oder vermutest du einen anderen Standort?
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Hallo Sven,
es ist gut möglich, dass die Gebäude vollständig abgebrochen und versetzt wurden. Die Burg am Lehrhof ist leider auch vollständig verschwunden. Im 19. Jahrhundert war nach der Oberamtsbeschreibung noch ein Graben sichtbar. Vielleicht war der Hof Kaisersberg auch Zubehör dieser Burg. Die räumliche Nähe spricht auf jeden Fall dafür!
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Hi Daniel, bin ganz deiner Meinung. War lange üblich Gebäude entweder komplett zu versetzen oder zumindest große Teile zu recyceln. Bin trotzdem der Meinung das man wie .z.b. beim Hetzelhof noch einzelne Steine bzw. Verformungen im Gelände erkennen müsste 🙂 Auch die Zuordnung zur Burg beim Lehrhof müsste passen.
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Ich war heute nochmal bei der Burg am Lehrhof. Den Halsgraben kann man heute nicht mehr sehen zumindest ist er nicht offensichtlich. Dafür hab ich ein paar neue Dinge gefunden. Der Beitrag zu den Burgen Steinheim ist auch aktualisiert 🙂
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