Sulzbach, 25.02.1944, Flugzeugabsturz

Am 25. Februar 1944 stürzte ein amerikanischer B-17-Bomber am Utschberg bei Sulzbach ab. Der Bomber, der stark qualmte, wurde offenbar auf seinem Rückflug von Osten von deutschen Jägern angegriffen. Sechs Besatzungsmitglieder sprangen mit Fallschirmen ab, zwei davon überlebten jedoch nicht: Einer prallte gegen einen Baum, und ein weiterer Mann blieb im zerstörten Wrack eingeklemmt. Die übrigen Besatzungsmitglieder wurden gefangen genommen und nach Murrhardt gebracht, wo der Vorfall großes Aufsehen erregte. Augenzeugen berichteten, dass die Besatzung großzügig Kaugummi und Schokolade verteilte und die Stimmung der Flieger fast arrogant gewirkt habe.

Eine Besonderheit des Ereignisses war ein seidenes Landkartenhalstuch, das einem Piloten gehörte und eine gedruckte Deutschlandkarte zeigte. Solche Halstücher sind für die Zeit 1944 dokumentiert. Die Flugzeugüberreste wurden von der Bevölkerung eingesammelt, wobei entsetzliche Entdeckungen gemacht wurden, wie eine abgetrennte Hand in einem Handschuh. Noch heute sind Flugzeugteile wie Plexiglasscherben, Metallfetzen und Typenschilder im Boden vorhanden und wurden von Historikern gefunden.

Diese Tragödie ist eingebettet in die Geschichte des Bombenkrieges und spiegelt die Intensität der Luftkämpfe über Süddeutschland zu dieser Zeit wider.

Quelle: Backnanger Jahrbuch 2002 Band 10


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