Im Jahr 1944 beobachtete der neunjährige Robert Fritz am Backnanger Bahnhof, wie zwei Flugzeuge in geringer Höhe die Bahnlinie entlangflogen. Das vordere Flugzeug, vermutlich ein beschädigter britischer Bomber, rauchte stark, während das hintere vermutlich ein deutsches Flugzeug war. Der gesamte Vorfall spielte sich innerhalb von Sekunden ab. Am nächsten Tag hörte Fritz Gerüchte, dass bei Oppenweiler ein englisches Flugzeug abgestürzt sei, doch dieser Bericht passt zeitlich nicht zu seinen Beobachtungen. Es ist unklar, ob das Flugzeug tatsächlich abstürzte oder ob der Vorfall sich an einem weiter entfernten Ort ereignete.
Am Bahnhof war eine Eisenbahn-Flak stationiert, doch die Geschütze schossen während des Vorfalls nicht. Fritz erinnerte sich, dass die Flak-Soldaten oft ihre Geschütze auf amerikanische Flugzeuge richteten, um sie abzuschrecken. Gegen Kriegsende waren Tiefangriffe durch amerikanische Flugzeuge, insbesondere die sogenannten „Rotschwänze“ mit französischen Piloten, relativ häufig.
In den ersten Monaten des Jahres 1945 wurde ein ähnlicher Vorfall beobachtet, bei dem Ewald Tränkle Zeuge eines Schusswechsels zwischen einer Eisenbahn-Flak und einem angreifenden Jagdbomber wurde. Diese Ereignisse spiegeln die Intensität der Luftkriegsereignisse in der Region Backnang gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wider.
Quelle: Backnanger Jahrbuch 2002 Band 10

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