Streitweiler, Auenwald

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Streitweiler liegt etwa 3,3 km südwestlich von Murrhardt auf der Stubensandsteinhochfläche und fällt zum Horschbach steil ab. Im Norden wird das Gebiet durch die Straßenverbindung Murrhardt-Trailhof und im Westen durch die Verbindung Trailhof-Trailhöfle begrenzt. Der Großteil der Flur ist heute bewaldet.

Über die Existenz von Streitweiler I gibt es kaum schriftliche Quellen. Der Name wird zwar erwähnt, jedoch ohne direkte Hinweise auf eine Ansiedlung. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1364, als Heinrich Kume von Furnspach und seine Frau Katharina Streitweiler an Heinrich Gebe verkauften. Es ist unklar, ob der Weiler zu diesem Zeitpunkt noch existierte. Weitere Erwähnungen finden sich in Urkunden aus dem Jahr 1483, in denen Vorder- und Hinter-Streitweiler genannt werden.

Die schriftlichen Belege deuten darauf hin, dass Streitweiler I im 14. Jahrhundert existierte und möglicherweise im 15. Jahrhundert verlassen wurde. Eine Urkunde von 1523 bestätigt, dass Streitweiler I zu dieser Zeit bereits aufgegeben war.

Die Flur war um 1600 bereits bewaldet, wie im „Roten Buch“ des Klosters Murrhardt erwähnt. Weitere Quellen aus dem 17. Jahrhundert unterstützen diese Annahme. Somit kann ausgeschlossen werden, dass das Verschwinden des Ortes mit dem Dreißigjährigen Krieg zusammenhing. Die genaue Lage von Streitweiler I ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass der Ort im Bereich des heutigen Trailhöfle lag.

Die Flur Streitweiler war im 19. Jahrhundert erneut bewohnt. Zwischen 1810 und 1815 existierte je ein bewohntes Haus im Vorderen und Hinteren Streitweiler, wobei eines dieser Häuser 1865 bereits wieder unbewohnt war. Die Wiederbesiedlung der Flur im 19. Jahrhundert ist eindeutig, jedoch ist unklar, ob dies an der gleichen Stelle des mittelalterlichen Streitweiler I geschah.

Das „Murrhardter Buch“ von 1925 berichtet, dass Streitweiler im Jahr 1800 17 Einwohner hatte und die Teilgemeinde um 1850 aufgegeben wurde. Die Bewohner siedelten sich in Hörschhof, Siebenknie und Trailhof an. Streitweiler existierte zwischen 1710 und 1861, wobei es Unklarheiten über die Unterscheidung zwischen Vorderem und Hinterem Streitweiler gibt.

Auf der Flur „Hinterer Streitweiler“ waren die Gebäude noch in einer Urkarte von 1831 verzeichnet. Heute ist das Gebiet bewaldet, und keine Spuren der Gebäude sind mehr sichtbar. Nordwestlich der ehemaligen Hofstelle befindet sich noch die gut erhaltene „Brunnenstube“ des Hofes, die auf ein sumpfiges Gebiet hinweist. Es gibt zahlreiche Entwässerungsgräben, entweder um landwirtschaftliche Nutzflächen zu schaffen oder für die Wiederbewaldung.

QUELLE: Backnanger Jahrbuch 2005 Band 13

Brunnenstube Streitweiler

Vor Ort heute:

Im Wald konnte ich bisher die Brunnenstube nicht finden. Was zu sehen war waren einige alte Entwässerungsgraben. Das bestätigt mich ungefähr in der richtigen Gegend gewesen zu sein. Bei einem nächsten Besuch suche ich weiter.


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