Wehrkirche, Oberbrüden

Wehrkirche Oberbrüden abgegangen verfallen aufgegeben Backnang verschwunden

Quelle: Wikipedia

Die Wehrkirche Oberbrüden, benannt nach dem Apostel Simon Petrus, war eine evangelische Pfarrkirche in Oberbrüden, einem Ortsteil der heutigen Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis. Sie stand auf dem Friedhof des Dorfs. Wegen Baufälligkeit wurde das Langhaus 1812 abgebrochen, und der Kirchturm wurde bis 1834 abgetragen.

Lage

Die ursprüngliche Kirche war der letzte Rest von Alt-Oberbrüden, dem ältesten Siedlungszentrum der Altgemeinde Oberbrüden. Dieses frühmittelalterliche Dorf entstand wahrscheinlich in der Merowingerzeit auf einem Hügel zwischen dem Wittumbach im Westen und dem Brüdenbach im Osten. Das Gelände war gut zu verteidigen und hatte Zugang zu reichlich Wasser und Weideland. In der Nähe verlief eine Römerstraße, die heute noch durch den Flurnamen „Pflasterwiesen“ erkennbar ist.

Beschreibung

Von der Kirche existiert nur eine Zeichnung von Andreas Kieser aus dem Jahr 1685. Der massiv gebaute Kirchturm war im Gegensatz zum Kirchenschiff ungewöhnlich hoch. Die Kirche war von einer Mauer mit einem Tor umgeben und von einem Friedhof umgeben. Für eine Dorfkirche war die Peterskirche überdimensioniert groß, was auf das Repräsentationsbedürfnis der Herren von Ebersberg zurückzuführen sein könnte, die die Herrschaft über den Ort ausübten.

Geschichte

Die Kirche wurde wahrscheinlich vom Bistum Speyer gegründet und erstmals 1468 erwähnt. Mit der Reformation in Alt-Württemberg ab 1535 wurde sie evangelisch. Im 18. Jahrhundert wurde die Peterskirche baufällig und diente nur noch als Friedhofskapelle. Daher wurde sie auch „Totenkirche“ genannt. Die spätgotische Kapelle im Dorf wurde 1755 erweitert und als neue Dorfkirche genutzt. Das Kirchenschiff der alten Peterskirche wurde 1812 abgebrochen, und der Turm blieb bis 1834 erhalten, bevor er ebenfalls abgetragen wurde.

Das 1977 entworfene Wappen der Gemeinde Auenwald erinnert mit seinen drei Zinnen an die ehemalige Wehrkirche.

Heute vor Ort:

Auf dem Titelbild sieht man ein Bild aus der Kieserschen Forstkarte. Die Himmelsrichtung ist nicht genau bekannt. Sie ist jedoch nicht südlich ausgerichtet wie die meisten Karten damals. Auch Bachläufe sind nicht zu erkennen. Die vermutete Lage ist aber zwischen den zwei Bachläufen auf einem Hügel. Wenn man dem Bild von Andreas Kieser glaubt, muss diese auch erhöht gelegen haben, was den unteren Teil des Hügels ausschließt. Dieser ist heutzutage auch nicht frei zugänglich, sondern von einem Zaun umgeben. Vermutlich war die Kirche eher in der Höhe des heutigen Friedhofs oder sogar etwas weiter oben. Mittig ist heute nichts mehr zu finden, weiter oben in den Streuobstwiesen jedoch unnatürlich aussehende Bodenstruktur. Da die Steine der Kirche abgetragen und wiederverwendet wurden, sind leider auch keine mehr zu finden.


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